Warum ich eine Minimalismus- Challange mache

Das Jahr 2020 hat turbulent angefangen, sich dann zu einer Katastrophe weiterentwickelt und doch dafür gesorgt, dass ich mein bisheriges Leben gründlich auf den Prüfstand stelle. Beruflich und privat!

 

Bisher war ich ein wirkliches Arbeitstier. Rackern, um Geld zu verdienen, das ich dann im Kaufrausch in Dinge verwandele, die ich gar nicht brauche. Nur um mir das Gefühl zu geben, dass ich es kann, dass ich an der Stelle selbst bestimmt bin.

 

Der Lockdown durch Corona hat mich wirtschaftlich schwer getroffen. Ich hatte aber auch plötzlich Zeit für Dinge, die ich schön vor mir hergeschoben habe. Seit ich denken kann, will ich ein Buch schreiben. Nie hatte ich den Mumm dazu- geschweige denn die Zeit.

Mit meiner Firma online gehen-  zu Jahresbeginn noch weit weg in meiner Planung. Ich habe keine Ahnung von den technischen Voraussetzungen. Plötzlich war online wichtiger als alles andere. Ich habe viele Dinge geschafft: Ein Blog, einen Newsletter, Online- Kurse. Da bin ich schon ein bisschen stolz drauf.

 

Ich musste in dieser Zeit, wie viele andere auch, von zu Hause aus arbeiten. Angangs ging das ja noch. Aber mit der Zeit hat mich einfach alles gestört. Jeden Tag der gleiche Ablauf, kaum Kontakt zu Menschen, die auf meiner Welle schwimmen. Immer nur arbeiten, putzen, mit dem Hund Gassi gehen. Mir viel auf, wieviel Krempel ich überall angehäuft hatte. Mein Arbeitszimmer benutzte ich nur noch als Ablageplatz, darin arbeiten kam mir gar nicht in den Sinn. Wenn ich was brauchte, musste ich suchen. Es war nicht einladend.

 

Also begann ich damit, alte Unterlagen zu sortieren. Dann schmiss ich sie doch alle weg. Warum soll ich alte Unterlagen aufheben? Jedes Mal, wenn ich Unterricht vorbereite, drucke ich sowieso alles neu aus. Ich wurde immer radikaler, alles flog in die Tonne. Nur von meinen Büchern kann ich mich nicht trennen. – Noch nicht!

 

Ich überlegte mir in dieser Zeit auch immer mehr, wie ich mich beruflich eigentlich positionieren möchte. Soll ich weiter alles anbieten, was ich kann? Was macht mir wirklich Spaß, arbeite ich nur für Geld? Was sind meine Werte?

 

Komisch, das einen solche Fragen kommen, wenn man aufräumt.

 

Für mich steht jetzt aber auch fest, dass ich in meinem Leben weiter aufräumen möchte. Es wird Zeit, denn schließlich bin ich gerade 55 Jahre alt geworden.  Meine Arbeitszeit geht langsam in Richtung Rente, obwohl- ich glaube nicht, dass ich zur Regelzeit in Rente gehe. Das wäre 2032, also in zwölf Jahren. Niemals!

 

Ich stelle mir immer wieder vor, wie ich alles so reduziere, dass ich am Schluss meiner Challange nur noch einen Koffer voll Zeug habe. Was brauche ich denn wirklich zum Leben? Belastet Besitz nicht nur? Ich möchte es herausfinden. Deshalb mache ich diese Challange. Und wenn du magst, kannst du mich dabei begleiten. Ich werde versuchen, jede Woche einen Beitrag zum Thema zu bloggen. Ich will beschreiben, wie es sich anfühlt, sich von altem Ballast zu befreien. Kommt es wirklich zu diesem schönen Gefühl von Freiheit, den alle beschreiben?

 

Ich folge dabei aber keinem Plan. Obwohl ich lange darüber nachgedacht habe. Ich denke mittlerweile, dass ich intuitiv mich mit den Dingen beschäftige, die ich loswerden will. Das eine früher- manches später. Aber auf jeden Fall kommt es weg! Das schwöre ich!

 

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0